Die Bundesregierung erhöht die Schlagzahl im Kampf gegen Steuerhinterzieher immer mehr. Wir hatten in der Vergangenheit schon öfter über die unterschiedlichen Maßnahmen berichtet. Ein ganz wichtiges Instrument ist der automatische Informationsaustausch über Finanzkonten geworden.

Im September vergangenen Jahres wurden über dieses Instrument von ausländischen Behörden 1,5 Millionen Datensätze nach Deutschland übermittelt. Zum damaligen Zeitpunkt erfolgte der Datenaustausch zwischen Deutschland und 49 Staaten bzw. Gebieten. Im kommenden September soll der Austausch erneut vorgenommen werden. Diesmal erfolge der Austausch dann zwischen Deutschland und 102 Staaten bzw. Gebieten.

Mit der Auswertung der Daten in den Landesfinanzbehörden soll Mitte 2020 begonnen werden. In den Datensätzen ist ein Volumen von Einkünften in Höhe von 58 Milliarden Euro und von Kontoständen in Höhe von 85 Milliarden Euro enthalten. Die Daten werden allerdings keine direkte Bemessungsgrundlage für die Besteuerung in Deutschland enthalten. Sie sind lediglich ein Anhaltspunkt für die Veranlagung von Kapitalerträgen aus dem Ausland und ein Ausgangspunkt für weitere Prüfungen. Aufgrund des Informationsaustausches besteht ein hohes Entdeckungsrisiko für Steuerpflichtige, die nicht alle entsprechenden Einkünfte in ihrer Steuererklärung angeben.